Zuhören

Was bedeutet für dich eigentlich «zuhören»? Die simple Definition dieses Wortes lautet: «Aufmerksam hören, was jemand sagt oder was geschieht». Synonyme sind «hinhören, lauschen, horchen und ganz Ohr sein».

In unserem Alltag gibt es durchaus Situationen, in denen wir nur halbbatzig zuhören; wir schreiben gleichzeitig eine SMS, sind mit den Gedanken bereits beim nächsten Arbeitsschritt oder legen uns innerlich die Antwort zurecht, mit der wir unser Gegenüber abspeisen wollen… Ertappt? 😉

Aus der Wissenschaft
Dabei sind sich Kommunikationsexperten einig: Wer wirklich etwas zu sagen hat, hört erst einmal zu. Und ein englisches Sprichwort besagt: «Most people hear but do not listen!»

Was sagt uns das? Zuhören ist eine wichtige Kommunikationskompetenz, eine der sogenannten Soft Skills, die wir nicht vernachlässigen sollten. Wer sich vertiefen möchte, dem empfehle ich Schulz von Thun, dessen vier Ebenen der Kommunikation (wie wir etwas sagen resp. hören, «4 Ohren») sehr aufschlussreich sind.

Zuhören im Alltag
Zuhören braucht Zeit und eine innere Ruhe. Sind wir nervös und unter Stress, gelingt es uns weniger gut, unserem Gegenüber, z.B. unserem Kind die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Im Alltag lohnen sich Zeitinseln, in denen wir uns vollkommen aufs Gegenüber einlassen können – sei es beim gemeinsamen Essen, in einem ruhigen Moment auf dem Sofa oder am Bett des Kindes vor dem Einschlafen.

Gutes Hinhören kannst du übrigens trainieren:

  • Schaue dein Gegenüber beim Zuhören an. Der Blickkontakt hilft dir, aufmerksam zu bleiben und auch Nuancen in Mimik und Gestik wahrzunehmen.
  • Spitze im Alltag immer mal wieder bewusst deine Ohren: Was hörst du? Was nimmst du alles wahr? Kannst du aus einem Musikstück ein einzelnes Instrument heraushören?
  • Lenke deine Aufmerksamkeit bewusst auf ein bestimmtes Geräusch und wechsle dann. So kannst du üben, gewisse Geräusche – z.B. solche, die beim Lernen stören – gezielt auszuschalten.

Zuhören im Unterricht
In der Schule ist Zuhören eine wichtige Fähigkeit, um möglichst viel aus dem Unterricht mitnehmen zu können. Auch hier gilt es, der Lehrperson mit Blickkontakt die volle Aufmerksamkeit zu schenken, was von einer aufrechten, offenen Körperhaltung unterstützt wird.

Eine aktive Beteiligung am Unterricht hilft ebenfalls. Stelle Fragen, diskutiere mit (ja ich weiss, das braucht Mut 😉), so weisst du auch, ob du das Gehörte richtig verstanden hast.

Manche Jugendlichen hilft es, beim Zuhören einen Stift in der Hand zu haben; sei es für Notizen oder für eine kleine Skizze zum Gehörten. Die Konzentration bleibt so länger erhalten und wir driften weniger mit unseren Gedanken weg.

Jüngeren Kindern hilft es, wenn sie sich Arbeitsaufträge innerlich wiederholen: «Als erstes muss ich die Hausaufgaben abgeben, dann das Etui versorgen und schliesslich in den Kreis sitzen». Das darf zu Hause ruhig laut geübt werden, denn unser Gehirn liebt unsere Stimme und Wiederholungen.

Und jetzt: Viel Spass beim Zuhören!

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