Übung im Schreiben
Erinnerst du dich daran, an wen du den letzten handgeschriebenen Brief verschickt hast? Was schreibst du nebst Geburtstagskarten, Einkaufslisten und Papierkalender sonst noch von Hand? In den letzten 10 Jahren hat bei der Post der Briefversand stark abgenommen. Per E-Mail und SMS-Dienst lassen sich viel schneller Nachrichten verbreiten. Überfüllte Mailboxen können davon ein Lied singen – so einfach ist der „senden“ oder „weiterleiten“ Button gedrückt.
Bereits Kinder und Jugendliche kommen in den Genuss digitaler Medien – die zweifelsohne viele Vorteile mitbringen (mehr dazu in einem Folge-Blog). Andererseits sind Jugendliche tatsächlich weniger geübt im Verwenden ihrer Handschrift und das Schreiben in Dialekt und mit Abkürzungen wie „omg“, „bff“ ist ebenfalls wenig förderlich.
Doch wie trainiert man flüssiges, abwechslungsreiches Schreiben von Hand und nützt es uns heute überhaupt noch etwas? Ein Plädoyer für Stift und Papier (oder Stift und Tablet…) 🙂
- Eine Studie an der University of Washington hat gezeigt, dass Kinder mit Stift und Zettel in kürzerer Zeit mehr Text aufschreiben als mit einer Tastatur – und zwar nicht etwa, weil sie am Computer ungeübter seien. Was man handschriftlich aufschreibe, sei durchdachter und effizienter, da es ja nicht einfach gelöscht oder getauscht werden könne.
- Das Schreiben von Hand aktiviert unser Gehirn auf kreative Art und Weise – der Stift ist wie eine Verlängerung des Hirns und verstärkt unsere Fantasie und Vorstellungskraft.
- Von Hand geschriebene Notizen oder Kurzzusammenfassungen für eine Prüfung können beim Lernen unterstützen und bleiben besser hängen. Was du aufschreibst, „begreifst“ und verinnerlichst du leichter – vor allem wenn du nicht nur abschreibst, sondern deine eigenen Worte verwendest.
- Die eigene Handschrift ist einzigartig und individuell – auch choatisches Gekritzel 🙂 Dieses kann durchaus kreativ sein und seine Feinmotorik trainiert das Kind allemal!
Sollte dein Kind oder Jugendlicher zu Schreibfaulheit neigen, können folgende Tipps und Spiele helfen:
- Brieffreundschaften machen Freude (vor allem ist es schön, Post zu erhalten 🙂
- Kleine Botschaften auf Post-it-Zetteln können einen Familienalltag bereichern.
- Tagebücher gibt es auch vorgedruckt, wo das Kind beispielsweise 3 Dinge aufschreibt, für die es an diesem Tag dankbar ist (siehe Links).
- Ein Gäste- oder Besuchsbuch ist lustig zu führen, ergänzt mit Zeichnungen, Unterschriften oder sogar dem Menü.
- Bei „Stadt-Land-Fluss“ (oder „Süssigkeit-Quatschwort-Trickfilmheldin“) schreiben alle fröhlich drauflos, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein. Vorlage herunterladen: Vorlage Stadt-Land-Fluss
Die Rechtschreibung habe ich bewusst zur Seite gelassen – auch dazu einmal mehr in einem weiteren Blog. Gesagt sei, dass sich durch häufiges Schreiben (und Lesen!) die Rechtschreibung automatisch verbessert.
Also, greife auch selbst ruhig wieder mal zu Stift und Papier – schreibe und gestalte eine besonders kreative Einkaufsliste oder lasse sie von deinem Kind schreiben. Viel Spass dabei!
Mein kleines Glücklichbuch | https://www.orellfuessli.ch/shop/home/artikeldetails/ID149903502.html
Eine Woche voller Glück | https: //www.sonntagskinder.shop/produkt/tagebuch/
Happy Journal | https://de.happyselfjournal.com/
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