Mit Mathe auf Kriegsfuss?

Das muss nicht sein! Hartnäckig hält sich die Meinung, für Mathe habe man halt Talent oder eben nicht. Stimmt das wirklich? Studien belegen, dass dem nicht so ist. Auch Mathe kann man lernen, es braucht jedoch Übung und Automatisierung.

Deutsche Forscher untersuchten die Wechselwirkung von Mathematiknoten und den Gefühlen, die Kinder gegenüber dem Fach haben. Kinder, die Freude an Mathe hatten und stolz auf ihre Leistungen waren, hatten auch die besseren Noten. Wer Angst, Verzweiflung oder Scham vor Mathe hatte, geriet in einen Kreislauf aus schlechten Noten und negativen Gefühlen, der sich langfristig auf die Leistung niederschlug. Es kann eine Negativ-Spirale entstehen, von der Mädchen tendenziell mehr betroffen sind als Buben.

Positive Emotionen können gestärkt werden, in dem die Schülerinnen und Schüler Erfolgserlebnisse erleben dürfen. Etwas sehr Wichtiges – nicht nur in Mathematik!

Eine positive Grundeinstellung in der ganzen Familie hilft dem Kind und fördert eine gesunde Portion Selbstbewusstsein.

Doch wie wird nun richtig geübt und automatisiert, wenn es dem Kind nicht ganz so leichtfällt?

  • Häufig haben sich früh Fehlstrategien eingeschlichen wie inneres Zählen oder äusserlich erkennbares Abzählen mit den Fingern. Auch grössere Schülerinnen und Schüler haben sich teilweise sehr gewiefte Hilfen antrainiert, mit denen sie früher oder später anstehen.
    In der Mathematik ist besonders wirksam, wenn die Grundanforderungen im Rechnen automatisiert sind (+, – und x und :). Beherrscht man diese, hat der Arbeitsspeicher des Gehirns Kapazität frei für komplexere Aufgabenstellungen.
  • Täglich einige Minuten Training z.B. der Grundrechnungen im 1+1 oder 1×1 wirken bereits Wunder und ermöglichen wichtige Erfolgserlebnisse. Die Aufgaben können auf Kärtchen geschrieben und beispielsweise in einem Karteikasten aufbewahrt werden. Wie genau geübt wird, erklären die Videos im Anhang des Blogs. Einen einfachen Karteikasten kann man übrigens aus Eierkartons (10er Schachtel) herstellen.
  • Rechenaufgaben lassen sich sehr gut mit Bewegung verbinden. Warum nicht einen Ball hin- und herwerfen und einander dazu Kopfrechenaufgaben stellen? Auf der Treppe können Malreihen aufgezählt werden und auf dem Trampolin ebenfalls.
  • Spass macht Rechnen besonders, wenn es in den Alltag eingebaut ist. Sei es beim Einkaufen, Messen, Kochen oder beim Jassen. Überhaupt gibt es ganz viele (Gesellschafts-) Spiele, die Mathematik anwenden. Sehr beliebt bei Kindern sind z.B. SkipBo, Ligretto, 11er raus, 3×4= Klatsch oder Knobel- und Ratespiele).

Bei 3-4% der Schülerinnen und Schüler im deutschsprachigen Raum kann es sich um eine Rechenstörung, auch Dyskalkulie genannt, handeln. Diese wird in der Regel von Fachpersonen in der Schule erkannt und abgeklärt und nach Möglichkeit unterstützend begleitet.

Ob Mathe bei uns selbst als „Lieblings- oder Hassfach“ galt: Versuchen wir unsere Kinder mit Freude und Spass in Mathe zu begleiten, so dass sich Selbstbewusstsein und Erfolgserlebnisse einstellen!

Hier zwei Beispiele für effektives Üben:

1+1

1×1

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