Diese verflixte Rechtschreibung

Schreiben lernen ist ein spannender Prozess! Zuerst steht das Schreiben nach Gehör (lautgetreu) im Vordergrund, das Kind soll Freude am Sich-Ausdrücken bekommen. Auch der Übergang von Schweizerdeutsch in die Schriftsprache ist gar nicht einfach. Es ist also für Lehrpersonen und für Eltern eine Gratwanderung, wieviel korrigiert werden darf.

Ab wann soll «richtig geschrieben» werden?  Meist werden ab der 3./4. Klasse Rechtschreibregeln trainiert wie tz, ck, ie oder Dehnungs-h. Isoliert funktionieren die Regeln oft besser als beim freien Schreiben einer Geschichte oder eines Briefes. Für Kinder ist es schwierig, sich auf verschiedene Bereiche gleichzeitig zu konzentrieren: Die Gedanken in Worte fassen, die Hand führen, das Wort schreiben und es auch noch auf seine Richtigkeit überprüfen.

Es kann hilfreich sein, sich zuerst hauptsächlich auf den Inhalt zu konzentrieren. Anschliessend soll sich das Kind genug Zeit nehmen, den Text nochmals in Ruhe durchzugehen. Das jüngere Kind überlegt sich beispielsweise: Sind die Satzanfänge und Nomen gross? Steht am Schluss jedes Satzes ein Punkt? Grössere Kinder gehen im Kopf die Wortarten und bekannten Rechtschreibregeln durch. Silben klatschen (kom-men) wird an vielen Schulen geübt. Zusätzlich hilft es, eigene «typische Fehler» zu kennen und zu überprüfen (z.B. ä-ö-ü Punkte gesetzt?).

An einzelnen Schulen werden noch Diktate geschrieben. Diese dienen hauptsächlich der Überprüfung, ob die gelernten Rechtschreibregeln angewandt werden können.

Wie aber können Eltern zu Hause unterstützen, wenn die Rechtschreibung ein leidiges Thema ist?

  • Motivation: Warum ist es wichtig, Wörter richtig zu schreiben? Besprich Beispiele aus dem Alltag, aus dem Berufsleben mit deinem Kind.
  • Fehleranalyse: Welche Fehler macht mein Kind hauptsächlich? Welche Regeln müsste es schon können (seinem Alter/ der Klasse entsprechend)? Es lohnt sich dort anzusetzen, wo viele Fehler passieren, z.B. bei der Gross-/Kleinschreibung.
  • Nur eine Regel auf einmal üben, bis diese automatisiert ist. Folgende Einteilung kann helfen: Gross-/Kleinschreibung, Dehnungen (-ie, -h, aa), Schärfungen (ck, tz, mm), das/dass-Verwechslungen, übrige Regeln.
  • Weniger ist mehr! Übe lieber täglich kurz mit deinem Kind als in zu langen Einheiten. Beispielsweise mit Karteikärtchen oder mit spezifischen Unterlagen.

Weitere Übungsideen findest du hier: Lesen und Rechtschreibung verbessern (mit-kindern-lernen.ch)
Die Übungsliste mit den häufigsten Fehlerwörtern ist hier zu finden: Eltern üben mit ihrem Kind (leserechtschreibfoerderung.de)

Deinem Kind wünsche ich vor allem viel Spass am Schreiben, damit es dieses als eine sinnvolle, Freude bereitende Kommunikationsform erleben kann!

Rechtschreibung verbessern in 10 Minuten pro Tag: Rechtschreibregeln trainieren – YouTube

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