Clevere Lernstrategien – Teil 2

Mit Freude, Lust und Leichtigkeit lernen – wie geht das überhaupt?
Weiter geht’s mit dem Thema Lernstrategien. In Teil 1 ging es allgemein ums Lernen und passende (Hausaufgaben-) Strategien. Nun wenden wir uns spezifischer Prüfungsvorbereitung zu und schauen einige Lernstrategien konkret an.

Planen
Bevor mit Lernen begonnen werden kann, hilft deinem Kind ein guter Überblick (Agenda, Übersichtsplan zu Hause,…):

  • Wann steht welche Prüfung an?
  • Wieviel vorher muss ich mit Üben beginnen?
  • Wann habe ich Zeit zum Lernen?
  • Was schaue ich mir heute/ in dieser halben Stunde/… genau an?
  • Was ist mein Ziel?

Denn…

Gezielt lernen
…viel Zeit mit seinen Büchern verbringen ist keine Garantie dafür, das Richtige und Wichtige zu lernen. Doch wie findet dein Kind heraus, was prüfungsrelevant ist? In den meisten Fächern erhält dein Kind von der Lehrperson Lernziele. Auf diese kann es sich in der Regel verlassen und von Anfang an (nicht erst am Schluss) zum Lernen brauchen. Mit Aussagen wie «das ist sehr wichtig!» oder «das müsst ihr unbedingt lernen» helfen Lehrpersonen im Unterricht oft, Wesentliches zu erkennen. Merkkästen, Graphiken sowie markierte Schlüsselwörter zeigen deinem Kind ebenfalls wichtige Inhalte an.
Es ist schade, wenn sich Kinder mit Details und Unwichtigem herumschlagen, statt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Multisensorisch lernen
Unser Gehirn liebt Abwechslung: Immer nur am Pult sitzen und den Stoff durchlesen? Damit würden wir bei Weitem nicht die volle Leistung unseres Hirns abrufen. Möglichst viele Sinne beim Lernen einzubeziehen, unterstützt die Merkfähigkeit sehr:

  • Sich selbst (laut) erzählen, was man gelesen hat
  • Über gelernte Inhalte in der Familie diskutieren oder sie jemandem erklären
  • Eigene Beispiele zu einem Thema suchen, sie z.B. aufskizzieren oder in einem Mindmap darstellen
  • In die Rolle der Lehrperson schlüpfen und sich selbst Prüfungsfragen überlegen
  • In Bewegung Inhalte repetieren (im Zimmer umhergehen, auf dem Trampolin,…)
  • Sich eine Zusammenfassung aufs Handy/I-Pod sprechen und später abhören
  • U.v.m.

www – wiederholen, wiederholen, wiederholen…
Unser Gehirn funktioniert – glücklicherweise – wie ein grosses Küchensieb. Es merkt sich nur spezifische Informationen. Vieles wird einfach «ausgesiebt» und gar nicht abgespeichert. So praktisch diese Filter sind, beim Lernen auf Prüfungen müssen wir unserem Gehirn helfen, sich (manchmal langweilige) Inhalte zu merken. Repetiert dein Kind Inhalte immer wieder, bleiben sie ihm klar länger hängen (Speicherung im Langzeitgedächtnis). Meist wird erst ganz am Schluss vor einer Prüfung der gesamte Lernstoff wiederholt. Besser ist es, in kleinen Portionen zu lernen und immer wieder zu repetieren: Eben www 😊

Karteikasten
Der altbekannte Zettelkasten hat nach wie vor seine Berechtigung. Er dient www (siehe oben) und kann zur Automatisierung verschiedenster Inhalte verwendet werden wie z.B. Fremdsprachen, 1×1 Kärtli usw. Dein Kind soll mit wenig Karten beginnen (3-5, je nach Alter), diese lernen und sie ins 1. Fach legen. Bevor am nächsten Tag 3-5 neue Wörter dazukommen, die alten repetieren und – falls noch bekannt – ins nächste Fach legen. Eine detaillierte Anleitung dazu findest du hier. Als Karteikasten kann dein Kind auch eine 10er Eierschachtel benutzen (siehe Bild). 😉 Nach dem gleichen Prinzip funktioniert übrigens die Lern-App Quizlet. 

Diese kleine Auswahl an Lernstrategien soll dir und deinem Kind helfen, sich gezielter und effizienter vorzubereiten. Solltet ihr anstehen oder mehr wissen wollen, freue ich mich, von dir zu hören. Viel Spass beim Lernen!

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