
Bewegtes Lernen
Was machst du, wenn du in stressigen Momenten den Kopf frei bekommen möchtest?
Die meisten Menschen gehen rennen, spazieren, velofahren oder strecken, dehnen und räkeln sich zumindest. Wir bewegen unseren Körper und durchlüften unser Gehirn, versorgen es mit mehr Sauerstoff. Bewegung ist also etwas ganz Natürliches und Alltägliches.
Schulkinder verbringen eine beträchtliche Anzahl Stunden ihrer Woche am Pult sitzend oder über den Hausaufgaben brütend. Ruhiges Sitzen sorgt unbestritten für einen tieferen Lärmpegel in einer Schulklasse – aber fördert es wirklich auch die Konzentration? Für sehr junge oder hyperaktive Kinder ist es nämlich schwer auszuhalten. Die Forschung gibt ihnen Recht: Ruhig am Platz zu sitzen ist genauso wenig mit Konzentration gleichzusetzen wie Bewegung mit Unkonzentriertheit. Mehrere Studien belegen, dass Bewegung unter anderem die Durchblutung des Gehirns fördert und somit die Konzentrationsfähigkeit steigert.
Gezielt eingesetztes, bewegtes Lernen kann Kindern helfen, einen neuen Zugang zu Lerninhalten zu gewinnen und die Motivation zu erhöhen. Dies können sich Eltern zunutze machen, wenn Kinder lustlos oder mit Widerstand an ihren Hausaufgaben sitzen. Auch hier kann beispielsweise balancierend gelesen, hüpfend 1×1 trainiert oder mit dem Ball Englisch-Wörter gelernt werden. Sträube dich nicht dagegen, falls dein Kind zwischendurch stehend oder auf dem Boden liegend ein Arbeitsblatt lösen möchte. Abwechslung erlaubt 😊
An vielen Schulen werden bereits seit einigen Jahren bewegungsfördernde Projekte durchgeführt. Beispielsweise unter www.schulebewegt.ch – ein Engagement von Swiss Olympic – finden Lehrpersonen diverse Praxistipps, wie sie mehr Bewegung in ihren Unterricht einbauen können. Hier geht es mehr um Bewegungssequenzen zwischen dem Lernen.
Das Konzept „Lernen in Bewegung“ (www.lerneninbewegung.ch) stammt vom Primarschullehrer Eduard Buser-Batzli, der dafür 2009 den Comenius Bildungspreis erhielt. In seinen DVDs sieht man Schülerinnen und Schüler in Klassenzimmern jonglieren, über Schwebebalken balancieren oder Pedalo fahren. Einen Eindruck davon erhältst du im Video zum Schluss des Beitrags.
Die Gesundheitssendung «Puls» des Schweizer Fernsehens widmete dem Thema «Bewegter Unterricht» im Herbst 2020 eine Reportage. Mach dir im Video im Anschluss des Blogs selbst ein Bild, ob Bewegung gut fürs Lernen ist und ob es dadurch besser hängen bleibt 😉 Egal ob du beim Lernen zu Hause mit deinem Kind bewegt lernst – 1×1 auf dem Trampolin oder Treppen hüpfend, Lesen auf dem Hometrainer etc. – oder ihr Bewegungspausen zwischen den Lernsequenzen einbaut, dein Kind wird sich über neuen Wind beim Lernen freuen. Bestimmt hat es auch selbst viele lustige Ideen, wie bewegtes Lernen bei euch zu Hause aussehen könnte!
Schule ohne Langeweile – Bewegtes Lernen: Was Spass macht, bleibt auch besser hängen? – News – SRF
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