Angst vor der Schule
Wer kennt sie nicht, die Angst? Dieses Gefühl, das wir zwar zum Überleben brauchen, das uns das Leben jedoch ganz schön schwer machen kann. Ein rasendes Herz, schwitzende Hände, ein Zittern – alles typische Zeichen von Angst, gesteuert im «Angstzentrum unseres Gehirns», der Amygdala.
Aus der Wissenschaft
In der Psychologie wird Angst mit Kontrollverlust und Hilflosigkeit in Verbindung gebracht. Wir sind dem Gefühl des «Ausgesetztseins in der Welt» ausgeliefert. Nimmt die Angst Überhand, tritt sie übertrieben stark auf und beeinträchtigt unseren Alltag, spricht die Wissenschaft von einer Angststörung.
Angst vor der Schule – mögliche Ursachen
Auch Angst vor der Schule kommt bei Kindern und Jugendlichen – meist phasenweise – nicht selten vor. Oft ist es schwierig, die Ursache zu finden und zu beseitigen.
Es gibt zahlreiche Gründe, die zu Schulangst führen können: Von sozialen Problemen wie Mobbing & Ausgrenzung über Leistungsdruck, Angst vor Fehlern, Prüfungsstress & Perfektionismus, bis zu familiären Problemen wie Konflikten oder Trennungen, die sich negativ auf das Wohlbefinden des Kindes auswirken können.
Auch körperliche Veränderungen in der Pubertät gelten als mögliche Auslöser von Ängsten. Häufig treten sie zusammen mit einem Schul- oder Stufenwechsel auf, der zusätzlich verunsichert.
Wie zeigt sich die Angst?
Wie bei den Ursachen ist auch das Erscheinungsbild von Schulangst sehr verschieden. Es können körperliche Symptome auftreten wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Übelkeit oder – meist zusätzlich – psychische Anzeichen wie Appetitlosigkeit, Gereiztheit sowie Wutausbrüche.
Tipps im Umgang mit der Angst
- Nimm die Ängste deines Kindes ernst und zeige Verständnis. Sprich mit ihm über seine Sorgen und ermutige es, offen über seine Gefühle zu sprechen.
- Bleibe geduldig und unterstützend. Schulangst ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert und leider nicht von heute auf morgen vorüber ist. Sei für dein Kind da und zeige ihm, dass du an seine Fähigkeiten glaubst.
- Auch wenn es schwerfällt: Schicke dein Kind möglichst trotz Angst zur Schule. Die Situation wird nicht besser, wenn das Kind ihr ausweicht.
- Hole dir und deinem Kind gegebenenfalls Unterstützung: Bei der Lehrperson, der Schulsozialarbeit, dem Kinderarzt oder dem Schulpsychologischen Dienst.
- Hilf deinem Kind, sich realistische Ziele zu setzen und setze es nicht zusätzlich unter Druck. Fehler machen gehört zum Lernprozess dazu.
- Schaffe schöne Momente ausserhalb des Schulalltags und zeige deinem Kind, dass die Schule zwar wichtig ist, es aber andere wertvolle Dinge im Leben gibt.
- Stärke das Selbstbewusstsein deines Kindes, indem es Erfolgserlebnisse beim Sport, Spiel und anderen Hobbys erleben darf.
- Hilf deinem Kind, die Angst anzunehmen, sie aber nicht Überhand werden zu lassen. Sei es durch Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen oder eine beruhigende Atemtechnik.
Natürlich wünschen wir uns alle ein positives Schulerlebnis für unser Kind. Es kann immer mal wieder schwierige Phasen geben, in denen es unsere Unterstützung besonders braucht. Schwierige Phasen gemeistert zu haben, stärkt das Kind für sein ganzes Leben und gibt ihm den Mut und Glauben, auch grosse Hindernisse überwinden zu können!
Interessiert an monatlichen Neuigkeiten?